Auf die recht turbulente, jedoch sehr spannende erste Woche in Bolivien folgte eine ruhige zweite Woche. Für mein Empfinden schon fast zu ruhig;-) Aber gäll, so aufregend und abenteuerlich ist der Besuch der Sprachschule ja nicht. Und da die Schule bloss 3 Gehminuten entfernt ist, ist der Schulweg auch ziemlich uninteressant. 

Laut Schule sollte man pro Tag genauso viele Stunden für Hausaufgaben einberechnen wie man Unterrichtslektionen gebucht hat. Da ich jeweils 4 Lektionen am Morgen gebucht hatte, stellte ich mich darauf ein, dass ich nachmittags „viele Hausaufgaben“ erledigen musste. Ehrlich gesagt hatte ich nie länger als max 1 Stunde…  

Die freie Zeit nutzte ich, um das zu machen, was man als Tourist in Cochabamba eben so macht:

Mit ein paar anderen Leuten aus dem Gästehaus ging ich zu „La Cancha“. Das ist ein mehrere Strassen umfassender Markt, teils mit festen Läden und teils mit Marktstände. Wenn du irgendetwas brauchst und es in keinem Geschäft findest, dann gehst du zu „La Cancha“, denn dort findest du alles. Und wirklich, es hatte von Kleidern, Haushaltsgegenstände, Möbel über Nahrungsmittel bis hin zu den unmöglichsten Dingen und Schnick-Schnack. Und wir haben nicht einmal alles gesehen an diesem einen Nachmittag!

Auch ein Spaziergang zur „Plaza 14 de Septiembre“ gehört zum Pflicht-Programm.

Plaza 14 de Septiembre

Ich besuchte die Statue Cristo de la Concordia: Angeblich ist sie die höchste Christus-Statue in Südamerika und somit höher als die 33m hohe Statue in Brasilien (33m weil für jedes Lebensjahr von Jesus 1m berechnet wurde). Die Statue in Cochabamba soll bewusst ein bisschen mehr als 33m hoch gebaut worden sein, mit der Begründung, dass Jesus ja auch „33 años y un poquito“(33 Jahr und ein bisschen) lebte bevor ER am Kreuz für uns starb.

Aussicht auf die Stadt Cochabamba

In einem der Pärke ging ich durch den „Tunnel der Hoffnung“ und schaute den „Tanzenden Wassern“ zu:-). In diesem Park gibt es verschiedene Springbrunnen, in welchen die Kinder (und Erwachsenen) spielen und sich die Zeit vertreiben können. Abends gibt es dann so etwas wie eine Show mit Farben und Bildern beim Hauptspringbrunnen, was die Bolivianer eben „tanzende Wasser“ nennen. Ist doch ein sehr treffender Name, oder nicht?  

Tunnel der Hoffnung

Auch ein bisschen Kultur muss sein, sagte ich mir und besuchte darum die Stiftung Patiño. Dieser Herr Patiño (*1860) war einer der mächtigsten Industrie-Leute seiner Zeit und hat viel für die Entwicklung Boliviens gemacht. Unter anderem hat er eine Stiftung gegründet, welche Stipendien an Schüler und Studenten vergibt, damit sie eine Schule besuchen können. Während der Tour wies uns die Führerin auch auf eine Skulptur am Eingang hin, die einen Bernhardiner-Hund und ein Mädchen darstellt. Es soll eine wichtige Schweizer Geschichte sein, bei der ein Mädchen in den Alpen im Winter vom Schulweg abkam und vom Berhardiner-Hund gerettet wurde … wer hätte das gedacht: da musste ich doch tatsächlich erst bis nach Bolivien reisen um ein „wichtiges Stück Schweizergeschichte“ zu lernen;-)

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