Unterwegs, am Strassenrand oder an abgelegenen (Touristen-)Orten trifft man immer wieder auf einzelne Personen, die Süssigkeiten verkaufen, z.B. kleine Packungen Kekse, Chips, ChupaChups, oder Kaugummi und einzelne Bonbons. Manchmal auch Wasser oder selbstgemachte Limonade. Meist sind es Kinder oder ältere Leute, die neben der angebotenen Ware sitzen und darauf warten, dass die Leute etwas kaufen. Und wirklich: die Leute kaufen ständig irgendwelche Süssigkeiten oder Bonbons. Auch auf meiner 3-tägigen Reise in den Nationalpark Torotoro fiel mir auf, dass fast alle immer mal wieder etwas kauften. Egal ob wir eben zu Mittag gegessen hatten, oder auf dem Weg zum Abendessen waren. „Warum nur?“, fragte ich mich. „Da ist es ja nicht verwunderlich, warum immer mehr Menschen an Diabetes erkranken!“ Meine Einstellung/Vorurteile musste ich kurz darauf korrigieren. Ich bekam nämlich eine für mich aufschlussreiche Antwort. Ja, einerseits essen die Bolivianer wirklich viel Süssigkeiten. Aber sie kaufen auch noch aus einem ganz anderen Grund: Die „Verkäufer“ sind sehr arm und auf die Einnahmen aus dem Verkauf angewiesen. Dadurch, dass man ihnen etwas abkauft, unterstützt man diese Leute, würdigt ihre Arbeit und sie können ihre Ehre wahren. (statt einfach nur betteln).
Seit dieser Erklärung sehe ich sowohl die „Verkäufer“ wie auch die „Käufer“ mit etwas anderen Augen. Es ist einfach eine andere Art zu spenden und helfen.
Da bliebe nur noch die Frage, was man mit all den Sachen (Kekse, Chips) macht, die man zwar gekauft hat, aber nicht wirklich braucht… ? Genau: Man kann damit wunderbar die Strassenhunde füttern und somit ist denen auch gleich geholfen;-)

Liebe Regina
vielen Dank für den tollen Bericht und die unterhaltsame Schreibweise. Ja wir Schweizer haben da in der Tat einen ganz anderen Horizont und Verständnis für vieles. Es tut jedem gut einmal zu sehen und zu erleben wie die Menschen in Südamerika mit Armut und wenig Güter auskommen und wie erfinderisch und kreativ sie dadurch werden. Auch wie sie sich unterstützen genaus wie du schilderst in deinem Beispiel.
Es gibt kaum soziale Institutionen / Kassen die für all die Probleme aufkommen die das praktische Leben mit sich bringen und schon gar nichts Staatliches…
Weiterhin viel Kraft in deiner Aufgabe und sei reichlich gesegnet in unserem HERRN Jesus Christus.