Wer nicht neugierig ist, erfährt nichts.
Goethe
…dann kann es unter Umständen plötzlich spannend werden.
Im Gästehaus wohnt für einen Monat ein älteres Ehepaar aus den USA, Wendell und Isabel. Die beide haben ihre „private Taxifahrerin“ und diese hat eine Tochter, welche Ärztin ist. Sara (die Ärztin) hatte sich angeblich bereit erklärt, mir ein bisschen etwas über das Gesundheitssystem von Bolivien zu erzählen und so habe ich eines Tages ganz überraschend ihre Telefonnummer in die Hand gedrückt bekommen, mit der Aufforderung, mich bei ihr zu melden.
Eigentlich schon sehr interessant, aber mich einfach bei einer wildfremden Person melden? So nach dem Motto: Hey Sara, hier wäre ich und hätte noch ein paar Fragen… ?
Schliesslich siegte meine Neugier doch und ich schrieb dieser Sara eine WhatsApp-Nachricht. Es dauerte nicht lange bis eine Antwort zurück kam und schnell einigten wir uns auf ein Treffen.
Ich sollte sie um 19 Uhr am Plaza de las Banderas treffen. Da es um diese Zeit bereits dunkel war und ich sie nicht kannte, verliess ich mich einfach darauf, dass sie mich, eine Ausländerin, schon finden würde. Und tatsächlich: kurz nach 19 Uhr lernte ich Sara persönlich kennen. Sie stellte mir auch gleich ihren Freund Bryan vor und die beiden fragten mich, ob ich mir die medizinische Universität anschauen wollte. Natürlich war ich sofort dabei und wir machten uns auf den Weg… aber nur um nach ein paar Schritten vor ihren Motorrädern anzuhalten. Wie sich herausstellte, sollten das unsere Transportmittel sein. Ich bevorzuge Autos und bin noch nie Motorrad gefahren, aber nun hatte ich keine Wahl. Ich stieg also hinter Sara auf das Motorrad und los ging es. Mitten durch den städtischen Abendverkehr und nein, natürlich trug ich keinen Helm! Vor meinem inneren Auge tauchten meine ehemaligen Unfall- und Schädel-Hirn-Patienten auf und ich bat Gott inständig um seine Bewahrung.
Wir erreichten die Universität ohne Zwischenfälle (Gott sei Dank!!) und ich bekam eine private Tour durchs ganze Gelände. Angefangen beim zahnärztlichen Institut, über die Pathologie und medizinischen Übungsräume, wo ein paar Studenten gerade am Sezieren eines Leichnams waren, bis hin zu den Hörsälen. Eigentlich war alles vorhanden, wie bei uns, einfach nur seeehr viel älter.
Während dem Rundgang erzählten mir die beiden viele interessante Details. Zum Beispiel, dass seit Corona/dank Corona mehr Leute Zugang zu medizinischer Hilfe haben und dass den Studenten mehr Leichen zum Üben zur Verfügung gestellt werden. Vorher mussten sie oft an Tieren üben.
Das Beste dieses „Ausfluges“ sollte aber erst zum Schluss kommen.

Den Mutigen gehört die Welt! 😅
Regina auf einem 🛵, das hätte ich gerne gesehen! 😆